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Aus: Ausgabe vom 11.01.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Domestic Security Alliance Council

Der »Rat der Inländischen Sicherheitsallianz« (The Domestic Security Alliance Council – DSAC) ist seiner Natur nach eine faschistoide Allianz zwischen dem US-Kapital und der Polizei. Der offizielle Internetauftritt ist auf einer Regierungsseite www.dsac.gov zu finden. Dort heißt es, bei der »Sicherheitsallianz« handle es sich um »eine strategische Partnerschaft zwischen dem FBI, dem Department of Homeland Security (DHS) und dem privaten Sektor« zwecks »Verbesserung der Kommunikation und der Förderung eines zeitnahen effizienten und beidseitigen Austauschs von Informationen zur Sicherung und Stärkung der kritischer Infrastruktur der Nation«. Ohne Scham wird dargelegt, daß die enge Zusammenarbeit zwischen der US-Regierung und der Privatwirtschaft »zum Austausch von Sicherheitsinformationen« offiziell seit 1985 unter dem Dach des »Overseas Security Advisory Council« (OSAC) institutionalisiert war. Wie der Name schon sagt, ging es damals hauptsächlich um »Bedrohungen« kommerzieller US-Interessen im Ausland.

2005 wurden die Bande zwischen den privaten und staatlichen Geheimdiensten unter dem neuen Dach der DSAC noch enger geschmiedet. Diesmal richteten sich die Aktivitäten vornehmlich gegen inländische »Bedrohungen« der Geschäftsinteressen der US-Konzerne. Bei der Gründung umfaßte der Lenkungsausschuß des DSAC zehn Sicherheitschefs aus den 100 größten, börsennotierten, inländischen US-Konzernen wie Citigroup, Coca-Cola und Federal Express.

Heute steht an der Spitze des DSAC ein Triumvirat, das sich aus einem Vertreter der Privatkonzerne, einem Spitzenfunktionär der Bundespolizei FBI und der Heimatschutzbehörde zusammensetzt. Der Führungsausschuß besteht aus 29 Personen, rekrutiert aus den 200 größten US-Unternehmen, die zusammen mehr als ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften. 20 Branchen sind vertreten, einschließlich Fluggesellschaften, Banken-, Unterhaltungs- und Nahrungsmittelproduktion. Alle Regionen der Vereinigten Staaten sind abgedeckt. Zu den Sitzungen kommt man nach wie vor im FBI-Hauptquartier in Wasghington zusammen.

(rwr)

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