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Aus: Ausgabe vom 27.08.2011, Seite 16 / Aktion

Danke, danke, danke

Von Rüdiger Göbel
Bild 1
Besonders freue ich mich über die Idee, jW von Linken-Freiluftbegängnissen auszuschliessen. Da kann die Redaktion mal zeigen, wie sie Mauern überwindet und Hunde an der Laufleine mit einem Freiabo gefügig macht!
Mathias Wedel, Schriftsteller

Die von Teilen der Linkspartei initiierte Boykottkampagne gegen die junge Welt hat eine heftige Kontroverse und auch Entrüstung ausgelöst. Während Christoph Nitz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Linken Medienakademie, verkündet, wegen der »Danke«-Titelseite vom 13. August (»zynisch und menschenverachtend«) die Medienpartnerschaft mit junge Welt nicht fortsetzen zu wollen, erfahren wir nicht zuletzt von zahlreichen Linke-Basisgruppen Unterstützung. Die »Kommunistische Plattform ›Clara Zetkin‹« im Linke-Landesverband Hamburg hat »anläßlich des Boykottaufrufs gegen Eure Zeitung aus den üblichen Kreisen der Partei« auf dem traditionellen »Methfesselfest« in Eimsbüttel eine Unterschriftenaktion zur Solidarität mit junge Welt gestartet. »Für diese Aktion gab es viel Zuspruch, auch und vor allem von Mitgliedern und Symathisanten der Partei, unter anderem hat die Europaabgeordnete Sabine Wils diese Liste unterzeichnet«, schreiben die Genossen von der Elbe. Und weiter: »Als Mitglieder der Partei Die Linke rufen wir dazu auf, denjenigen, die diese Partei als ihr Eigentum sowie als Jobbörse für zukünftige Regierungsbeteiligungen betrachten, klare sozialistische Standpunkte entgegenzusetzen und nicht zuzulassen, daß die politischen Interessen der breiten Mehrheit der Mitglieder dieser Partei dem opportunistischen Anpassungs- und Unterwerfungsdruck einer kleinen Gruppe Interessierter geopfert werden.« Ähnliche Reaktionen gab es bei jW-Verteilaktionen, so auch auf dem Linke-Sommerfest in Potsdam am vergangenen Wochenende. An diesem Samstag ist das jW-Aktionsbüro übrigens beim Friedensfest in Strausberg.

Nach der vom sogenannten Reformerflügel in der Linksfraktion im Bundestag erwirkten Anzeigenstreichung werben einzelne Abgeordnete in jW. Ob der medialen Aufmerksamkeit in den vergangenen zwei Wochen ist die Zeitung an vielen Kiosken, im Ruhrgebiet wie an der Ostsee, dieser Tage gefragt wie lange nicht– und viel zu früh ausverkauft. Wir werden die Liefermenge erhöhen müssen. Sicher ist sicher: Schalten Sie ein Abo.


Wir wissen aber auch, es gibt Kritik an dem Titel von Lesern, die gleichwohl die Boykottkampagne von fds und EmaLi nicht mitmachen. Die einen finden das Foto »geschmacklos«, andere den einen oder anderen Slogan »problematisch«, und wieder andere meinen, junge Welt schade nicht nur der Linkspartei im Wahlkampf, sondern erweise noch dazu dem Sozialismus einen »Bärendienst«. Darüber wollen wir am 8. September in der jW-Ladengalerie ab 19 Uhr diskutieren: »›Danke‹ – Ein jW-Titel und seine Folgen«.

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Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Dr. G. Freudenberg: Der nächste Versuch Die Meinung der Genossen aus Hamburg liegt genau auf der richtigen Linie. Die Partei als "Jobbörse" für ein Pöstchen im "Rechtsstaat" zu betrachten, zeugt von mangelnder politischer Reife oder ist sc...
  • Torsten: Spreu und Weizen Die Hetz- und Boykottkampagne gegen die junge Welt zeigt sehr gut den Zustand der "Linken" in der BRD. Da sich der Begriff "links" ohnehin auf eine Orientierung innerhalb des bürgerlichen Parlamentari...
  • Kai Miesler: Schade Entweder will die jW damit nur schockieren, das macht die "Bild" auch, und die Umsatzsteigerung ist ja nicht zu verachten, oder sie findet die Mauer als Folge des Weltkrieges und wegen der Bedrohung a...
  • Klaus Namokel: Rummel Das Titelblatt war Grund zum Denken - wenn auch die Zeile mit Hohenschönhausen überflüssig schien. Ansonsten eine umfangreiche Darstellung der Problematik, zumal ja jetzt in den Schulen verstärkt "DDR...
  • Christian Anschütz: Bärendienst... ..das ist das richtige Wort. Ein sachlicher Bericht, der die gleichen Inhalte transportiert, wäre zielführender gewesen. Fakten sind immer besser als rhetorische Überspitzungen, die nicht alle verste...

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