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Aus: Ausgabe vom 19.12.2009, Seite 16 / Aktion

»Recht gut und allseitig informiert«

Gegenöffentlichkeit: Die junge Welt wird auch in Internetblogs gelesen. Gespräch mit Thomas Trueten
Interview: Gerd Feldkamp
Thomas Trueten
Thomas Trueten
Thomas Trueten betreibt den Blog www.trueten.de

Auf Ihrem Internetblog bringen Sie hin und wieder einen Link zur jungen Welt. Wie sind Sie auf diese Zeitung aufmerksam geworden?

Ich lese die Zeitung seit bestimmt zehn Jahren – früher sporadisch, dann immer häufiger. Und seit einiger Zeit habe ich sie nicht nur abonniert, sondern bin auch der Genossenschaft beigetreten. Ich bin also nicht nur Leser und Abonnent, sondern gewissermaßen auch Mitbesitzer.

Und was bewegt Sie dazu, Links zu Artikeln aus der jungen Welt in Ihren Blog einzubauen?

Ich verlinke natürlich auch zu anderen Zeitungen, aber vorwiegend zur jW. Mir geht es darum, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Und dabei kommt mir die jW am ehesten entgegen – sie steht von allen Medien meiner politischen Ausrichtung am nächsten.

Wie intensiv wird Ihr Blog genutzt?

Sehr unterschiedlich – normalerweise habe ich zwischen 500 und 700 Besucher am Tag. Das ist noch relativ wenig, andere Blogs sind bekannter. Bei Aktionen wie etwa gegen den NATO-Gipfel in Strasbourg schnellt aber die Zahl der Besucher nach oben – wir hatten damals bis zu 1600 Besucher am Tag.

Gibt es auch Diskussionsbeiträge von Lesern des Blogs zu jW-Texten?

Sie können natürlich ihre Kommentare dazu abgeben. Da findet sich positive ebenso wie negative Kritik. Wer sich politisch äußert, bekommt eben auch Gegenwind. Was immer wieder mal kritisiert wird, ist die linke, sozialistische Ausrichtung.

Sie selbst haben doch sicher auch Kritik an der jungen Welt – jetzt wäre die Gelegenheit dazu …

Das ist natürlich auch eine Geschmacksfrage. Meine Frau z.B. steht auf die Filmtips im Feuilleton – und ich finde sie meistens grausig. Die kulturellen Beiträge sind nicht so mein Ding – ich konzentriere mich mehr auf politische Analysen, auf Berichte aus Betrieben und Gewerkschaften. Oder auf Beiträge zum Antifaschismus, weil ich in dieser Hinsicht selber aktiv bin.

Werden diese Bereiche von der jW ausreichend abgedeckt?

Weitgehend. Ich informiere mich natürlich auch über andere Medien – aber mit der jW bin ich doch recht gut und allseitig informiert.

Arbeiten Sie in einer jW-Leserinitiative mit?

Ich wohne in Esslingen bei Stuttgart, dort gibt es noch keine. Gemeinsam mit anderen habe ich schon einige Versuche gestartet, eine zu gründen – bisher hat das aber nicht geklappt. Aber immerhin bringen wir die jW bei wichtigen politischen Anlässen unter das Volk.

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