Vertrauen ist gut, Koordination ist alles«, könnte man
ein bekanntes Lenin-Zitat abwandeln. Gerade bei der vom Verlag
geplanten großen bundesweiten jW-Verteilaktion am 1. Mai
dieses Jahres sollten die vielen Initiativgruppen und
Einzelunterstützer der
jungen Welt vorher ihre
Erfahrungen austauschen, um gemeinsam und effektiv die begehrten
Zeitungen unter das Volk zu bringen. Der Netzwerk-Gedanke wurde
darum auch beim ersten bundesweiten Unterstützer-Treffen am
vergangenen Wochenende breit diskutiert. Zwanzig Aktivisten trafen
sich in der
jW-Ladengaleriein Berlin.
Entstehen soll ein Netzwerk, das auch über die große
Verteilaktion am 1. Mai Bestand hat. Deshalb wurde die Einrichtung
einer Internetseite angeregt, auf der alle Unterstützergruppen
Erfahrungen austauschen können. Denn es gibt viel zu
besprechen. Die einen achten darauf, daß die jW an den
Kiosken ihrer Heimatregion besser und häufiger angeboten wird.
Andere sprechen mit Kioskbetreibern über einen
repräsentativen Verkaufsplatz. In Göttingen macht man
sich Sorgen, daß die
junge Welt nicht selten zu
spät an die Kioske geliefert wird. In Nürnberg
möchte ein Unterstützer beim Zeitungsverteilen nicht
immer alleine unterwegs sein, und in Berlin treffen sich nun auf
Anregung eines Schülers Aktivisten, um zu überlegen, wie
man die jW auch an Schulen besser unter die Leute bringen kann.
Solche Aktionsideen können auch in anderen Städten und
Regionen umgesetzt werden, sollen zur Nachahmung anregen.
Auch über redaktionelle Mitarbeit wurde auf dem Treffen
nachgedacht. Regional sollen Journalisten gefunden werden, die
über exemplarische und damit bundesweit interessante
örtliche Ereignisse berichten. Gerade bei großen
Aktionen wie den Neonazi-Blockaden in Dresden oder den
Castortransporten im Wendland könnten jW-Unterstützer
stärker als Berichterstatter vor Ort sein und mit SMS und
Telefonaten die Redaktion schnell über wichtige Details
informieren. Die zusätzliche Berichterstattung über das
Internet wurde begrüßt. Damit könne die
junge
Welt aktueller und informativer über das Geschehen
berichten und damit auch in die allgemeine Berichterstattung
eingreifen, wie das zum Beispiel bei der Castor-Berichterstattung
im Oktober vergangenen Jahres gelungen ist. Der Einsatz von
ausländischen Polizisten und von Flugdrohnen stand zuerst bei
uns – gemeldet von aktiven Leserinnen und Lesern.
Mit voller Kraft wird nun aber die Aktionswoche Ende April, Anfang
Mai vorbereitet. Ziel ist es, in allen Orten, in denen
DGB-Kundgebungen und andere Aktivitäten zum 1. Mai
stattfinden, die
junge Welt vor Ort zu präsentieren.
Dazu können ab sofort bei unserem Aktionsbüro Zeitungen
und anderes Werbematerial bestellt werden. Künftig soll
jährlich ein bundesweites Treffen stattfinden, um Erfahrungen
auszutauschen und neue Aktivisten einzuarbeiten. Die Koordination
für dieses Treffen liegt bei Ingo Höhmann.