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Aus: Ausgabe vom 19.05.2018, Seite 15 / Geschichte

Anno … 21. Woche

1938, 24. Mai: In Anlehnung an die 1937 zunächst in München gezeigte Wanderausstellung »Entartete Kunst« eröffnet in Düsseldorf, begleitend zu den »Reichsmusiktagen«, die Ausstellung »Entartete Musik«. Die als »Abrechnung« bezeichnete Schau polemisiert gegen den Jazz sowie »Negermusik« und jüdische Musiker und Komponisten. Sie wird anschließend in München, Weimar und Wien gezeigt.

1938, 26. Mai: Nachdem bereits 1934 vom US-Kongress ein »Komitee zur Untersuchung unamerikanischer Umtriebe« gegründet worden war, das sich vor allem mit Naziaktivitäten in den USA beschäftigt hat, wird eine gleichnamige Institution ins Leben gerufen, die als ständiger Ausschuss des Kongresses unter wechselnden Namen schließlich bis 1975 existiert. Mitglieder des Komitees, die zunächst Aktionen des Ku-Klux-Klans untersuchen, nehmen bald neben Nazis und als feindlich geltenden US-Bürgern mit japanischen Wurzeln auch die Kommunistische Partei der USA ins Visier. Zur Zeit des Kalten Krieges entwickelt sich das Gremium zu einem der schärfsten Instrumente antikommunistischer Repression und Disziplinierung.

1953, 25./26. Mai: Trotz öffentlichen Protesten und einem vom hessischen Innenminister Heinrich Zinnkann (SPD) ausgesprochenen Redeverbot für den ehemaligen General der Fallschirmtruppe der Deutschen Luftwaffe Hermann-Bernhard Ramcke, der in Frankreich 1951 als Kriegsverbrecher verurteilt worden war, kommen in Kassel 6.500 ehemalige Fallschirmjäger zu ihrem zweiten Bundestreffen zusammen. Der ehemalige Generaloberst der Luftwaffe Kurt Student, der im September 1943 im Auftrag Hitlers die Befreiung Benito Mussolinis organisiert hatte, fordert die Bundesregierung dazu auf, bei der Gründung einer neuen Armee explizit an die Traditionen der Wehrmacht anzuknüpfen. Außerdem verlangt er die Freilassung aller in Berlin-Spandau inhaftierten Kriegsverbrecher.

1968, 27. Mai: Die Kreissparkasse Tübingen nimmt als erste westdeutsche Bank einen Geldautomaten in Betrieb. 1.000 ausgewählte Kunden können bis zu 400 DM täglich abheben. Das Verfahren ist allerdings kompliziert. Man benötigt einen Schlüssel für den Tresor, eine Identifikationskarte aus Plastik sowie eine Lochkarte, die als Auszahlungsbeleg dient. Geldautomaten, wie man sie heute kennt, werden erst ab Ende der 1970er Jahre eingeführt.

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