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Aus: Ausgabe vom 29.07.2017, Seite 15 / Geschichte

Anno … 31. Woche

1787, 3. August: Der Schweizer Naturforscher Horace Bénédict de Saussure besteigt zusammen mit einer Gruppe um den Bergsteiger Jacques Balmat den Montblanc. Auf der Grundlage biometrischer Höhenmessungen stellt de Saussure fest, dass es sich bei dem in den Westalpen zwischen Frankreich und Italien gelegenen 4807 Meter hohen Berg vor dem Monte Rosa und dem Matterhorn um den höchsten Europas handelt. Je nachdem, wo man die Grenze zwischen Europa und Asien ansetzt, lässt sich allerdings auch der 5642 Meter hohe Elbrus im Kaukasus als höchster Berg des Kontinents ansehen.

1917, 1. August: Aufgrund öffentlichen Drucks verabschiedet eine Mehrheit des US-Senats ein Gesetz, das die Herstellung, den Vertrieb und den Transport aller rauschverursachenden Getränke untersagt. Das Prohibitionsgesetz, das eine lange Vorgeschichte in regionalen Prohibitionsrichtlinien hat – erste Alkoholverbote gab es bereits 1851 im Bundestaat Maine, weitere folgten – wird von Präsident Woodrow Wilson zunächst durch ein Veto blockiert, passiert dann aber dennoch im Oktober 1919 den Kongress. Das von 1920 bis 1933 angewandte Gesetz gilt als eines der wirkungslosesten der US-Geschichte. Zwar sank der Alkoholkonsum in den Vereinigten Staaten. Zugleich eröffneten die strengen Verbotsvorschriften aber der organisierten Kriminalität ungeahnte Geschäftsmöglichkeiten.

1927, 1. August: Im Zuge der ersten größeren militärischen Auseinandersetzung im chinesischen Bürgerkrieg zwischen den Nationalisten der Kuomintang und den Kommunisten entsteht ein militärischer Arm der Kommunistischen Partei, der sich zunächst Rote Armee und später Volksbefreiungsarmee nennt. Das Zeichen der Armee ist ein roter Stern, der die chinesischen Schriftzeichen für den 1. August trägt.

1932, 31. Juli: Die 6. Reichstagswahlen der Weimarer Republik enden mit einem deutlichen Stimmenzuwachs der NSDAP, die mit 37,3 Prozent die mit Abstand stärkte Partei vor der SPD (21,6 Prozent) und der KPD (14,3 Prozent) sowie der Zentrumspartei (12,4, Prozent) wird. Da sich keine parlamentarische Mehrheit für eine Regierungsbildung findet, regiert das im Juni 1932 gebildete sogenannte Präsidialkabinett unter Franz von Papen zunächst weiter. Bereits im November kommt es zu Neuwahlen, die der NSDAP erhebliche Verluste und der KPD Zuwächse bringen. Die im Anschluss daran auf Veranlassung von Reichspräsident Hindenburg gebildete Regierung unter dem vormaligen Reichswehrminister Kurt von Schleicher bleibt nur kurze Zeit im Amt. Dann wird Hitler von Hindenburg am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt.

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