Berlin. Am Freitag abend wurde in der Ladengalerie der jungen Welt über »Antiamerikanismus« diskutiert. Auf dem Podium saßen Bommi Baumann (li.) und Till Meyer (re.). Beide waren in der Bewegung 2. Juni. Gerade haben sie beim Rotbuchverlag ihr Buch »Radikales Amerika. Wie die amerikanische Protestbewegung Deutschland veränderte« herausgebracht. Damit möchten sie der Counter-Propaganda, die deutsche Linke, vor allem die 68er-Bewegung, sei antiamerikanisch gewesen, entgegentreten. Denn ist das Argument, daß die Ablehnung des Vietnamkrieges Ende der sechziger Jahre von reinem Ressentiment gesteuert gewesen sei, erst einmal durchgesetzt, dann wäre jede Kritik an den neuen US-Kriegen im Irak oder in Afghanistan von vornherein desavouriert.

»Radikales Amerika« versammelt Originaltexte aus der militanten 68er-Bewegung in den USA: Malcolm X, Robert F. Williams, Black Panther, Weather Underground und andere. Diese Kräfte bekämpften den US-Imperialismus im eigenen L...