Folterurlaub bei Sam
Das Europaratsdossier über CIA-Entführungen zeigt, wie wenig die Bundesregierung ihre Bürger im Ausland schützt – und wie schlecht sie lügt
Jürgen ElsässerSommerzeit – Ferienzeit. Die Deutschen sind Weltmeister in Sachen Tourismus und bekannt dafür, gerne auf eigene Faust auch entlegene Reiseziele auszukundschaften. Doch das kann seit dem 11. September 2001 böse Folgen haben. Der am Mittwoch vorgelegte Bericht von Dick Marty, Sonderberichterstatter des Europarats, über die Verschleppung von Terrorverdächtigen durch die CIA, sollte neben einschlägigen Impfratgebern in jedem guten Reisebüro ausliegen.
Brandgefährlich ist es beispielsweise, mit einem relativ neuen Paß zu reisen und, obwohl deutscher Staatsbürger, einen irgendwie fremdländischen Namen zu haben – nach den neuesten statistischen Daten trifft das bekanntlich auf knapp zehn Millionen Bürger zu. Dann kann es passieren, daß man bei der Einreise in irgendeine »Bananenrepublik« wegen vermuteter Paßfälschung festgehalten und an die CIA weitergemeldet wird. Schwuppdiwupp endet man in einem Luxushotel, allerdings nicht im gebuchten, und wird dort drei...
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