Erneut ist die Antiatombewegung in Göttingen Ziel einer fragwürdigen Überwachungsmaßnahme geworden. Der Student Peter L. (Name geändert) erhielt nach eigenen Angaben Ende Februar telefonisch ein Jobangebot vom Niedersächsischen Landesamt für Verfassungsschutz. Gegen Geld sollte er die örtliche Antiatomszene ausspionieren.

L. hatte sich zuvor über eine private Arbeitsvermittlungsagentur um einen ausgeschriebenen Ferienjob als Betriebssanitäter beworben – in einem Atomkraftwerk, wie der Student allerdings erst durch den Anruf eines Verfassungsschützers erfuhr. Der Geheimdienstmann hatte die Unterlagen von L. im Rahmen der routinemäßigen Sicherheitsüberprüfung eingesehen und wollte mit dem Bewerber nun ein Gespräch über dessen Antifa-Vergangenheit als Jugendlicher in Wilhelmshaven führen. Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken, so der VS-Mann, könne man die alten Polizeimeldungen ja mal gemeinsam durchgehen.

In einem zweiten Anruf, L. hatte auf die Ferientätigkei...