Kein Bodycount der Besatzungsopfer
Infolge der US-Invasion im Irak sind mehrere hunderttausend Menschen getötet worden
Joachim GuilliardFür die Besatzer im Irak ist die Sache einfach. Drei Jahre Krieg und Okkupation haben rund 2600 US-Amerikaner das Leben gekostet. Über die Opfer auf irakischer Seite herrscht Schweigen. »Wir zählen keine Leichen«, antwortete der Oberkommandierende der US Army, General Tommy Franks, auf eine entsprechende Frage. Dem US-beaufsichtigten Gesundheitsministerium in Bagdad wurde ausdrücklich untersagt, Informationen über zivile Opfer herauszugeben. Daraufhin hatte eine internationale Wissenschaftlergruppe im September 2004 eine Stichprobenuntersuchung vorgenommen, um die Opferzahlen abschätzen zu können. Der Vergleich ergab, daß – selbst bei vorsichtigster Interpretation der Daten – 98000 irakische Zivilisten in den ersten 18 Monaten an den Folgen des Krieges und der Besatzung starben.
Die Veröffentlichung der brisanten Ergebnisse im renommierten medizinischen Fachjournal The Lancet Ende Oktober 2004 sorgte für Wirbel. Unmittelbar bei ihrem ...
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