Stahlriesen im Clinch
Mittal Steel und Arcelor suchen Verbündete im Übernahmekampf. Konzentrationsbestrebungen der Konzerne berühren weltweit alle führenden Produzenten
Thomas BergerDer Stahlriese Arcelor mit Hauptsitz in Luxemburg, die derzeitige globale Nummer zwei in der Branche, will sich nicht einfach vom Rivalen, Weltmarktführer Mittal Steel, schlucken lassen. Das hatte die Arcelor-Konzernführung bereits nach einem Krisentreffen am Wochenende, bei dem über das feindliche Übernahmeangebot aus London/Rotterdam beraten worden war, deutlich gemacht. Seitdem werben sowohl Konzernchef Lakshmi Mittal als auch der Vorstandsvorsitzende von Arcelor, Guy Dollé, um Verbündete in der Übernahmeschlacht. Bei Frankreichs Regierung hatte sich Mittal schon am Montag eine Abfuhr eingehandelt. Am Dienstag traf er sich mit Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, dessen Regierung über ein Fünf-Prozent-Arcelor-Aktionpaket gebietet.
Druck aus Asien
Egal wie die Übernahmeschlacht ausgehen mag, die anstehende Megafusion berührt weltweit auch die übrigen Stahlproduzenten aus der Spitzengruppe. Vor allem in Asien, wo seit Jahren konstant das höchste Wachstum zu verzeichnen ist (die dortige Rohstahlproduktion hat sich in der Dekade zwischen 1994 und 2004 von 266,4 Millionen auf 497,8 Millionen Tonnen jährlich fast verdoppelt), verfolgt man mit großer Aufmerksamkeit das Kräftemessen in den europäischen Konzernzentralen. Indien und China sind boomende Märkte, wo die Nachfrage nach Industriestahl beständig zunimmt. Seit einer im Herbst des Vorjahres angekündigten Neun-Milliarden-Dollar-Investition im ostindischen Unionsstaat Jharkhand ist der Subkontinent voll und ganz in die strategischen Konzepte des gebürtigen Inders Lakshmi Mittal eingebunden.
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