Mißfallen beim Militärdekan
Zensur, Zensur (1): »Josefine Mutzenbacher – Die Lebensgeschichte einer wienerischen Dirne von ihr selbst erzählt« aus dem Jahre 1907
Frank Schäfer* Manche Bücher sind so interessant, daß sie verboten werden. Manche sind so fad oder blöd, daß man sie am liebsten verbieten würde, und es passiert mal wieder gar nichts. Von heute an werden wir immer wieder samstags einen Blick auf die wechselvolle Literatur-Verbotsgeschichte der letzten 100 Jahre werfen.
(jW)
Sie soll ja wirklich gelebt haben: Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Wiener Vorort in ärmlichsten Verhältnissen geboren sein, sich an den eigenen Schamhaaren aus dem Armutssumpf herausgezogen haben, zunächst in den kleinen, billigen Vorstadtpuffs, später dann als Edelnutte für die adeligen Schnurrpfeifen und großbürgerlichen Pfeffersäcke, um schließlich als wohlhabende Gutsbesitzerin in ländlicher Abgeschiedenheit ihr Leben zu fristen. Wird wohl so gewesen sein. Aufgeschrieben und durchaus fiktionalisiert haben es andere. Arthur Schnitzler stand unter Verdacht. Wahrscheinlicher ist, daß sich der seinerzeit durchaus nicht unbekannte Felix Sal...
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