Warlords als Volksvertreter
Afghanistan: Regionale Kriegsherren ziehen ins Parlament ein. Kampf gegen Drogen kaum noch zu gewinnen
Zohra Hamidi / Rainer RuppNach den Parlaments- und Provinzwahlen vom 18. September 2005 sind in den vergangenen Tagen in Afghanistan die ersten Ergebnislisten veröffentlicht worden. Die Resultate allerdings sind besorgniserregend: Die regionalen Milizenführer des Landes, die Warlords, erhielten offenbar in den meisten Provinzen die Mehrheit der Sitze. Bei der Mehrzahl der 249 Abgeordneten handelt es sich um ehemalige Kriegsfürsten wie Abdul Rub Rasoul Sayaf oder Mullah Rocketi. Männer, die wegen Kriegsverbrechen wie Vergewaltigung, Folter und Mord angeklagt sind, verabschieden zukünftig Gesetze.
Der Schock bei demokratischen Bewerbern sitzt nun tief. Sie erlitten eine schwere Niederlage. Sie hatten es nicht verstanden, eine volksnahe Politik zu betreiben und die Afghanen für ihre Ideen zu gewinnen. Nur wenige von ihnen, wie der Planungsminister Ramazan Baschardost und die Bürgerrechtler...
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