Große Koalition seit 1999
In den zentralen politischen Fragen besteht zwischen Union und SPD schon lange Einigkeit. Die Linkspartei hat gute Chancen, sich durch Aufzeigen »konstruktiver« Alternativen jenseits des bürgerlichen Mainstreams zu positionieren
Winfried WolfDie Unternehmerverbände hatten bei der Bundestagswahl unisono auf eine bürgerliche Regierung, auf »schwarz-gelb« und auf eine unangefochtene Kanzlerin Angela Merkel gesetzt. Eine große Koalition galt dabei fast immer als »zweitbeste Lösung«. Die Lust zum umfassenden Wechsel war nicht diktiert von einer Unzufriedenheit mit der SPD-Grünen-Regierung. Vielmehr sagten sich die Bosse »Genug ist nicht genug«. Alexander Dibelius, Deutschland-Chef der US-amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs, hat dies zwei Tage vor der Wahl mit den folgenden Sätzen auf den Punkt gebracht: »Rot-Grün war ein wichtiger Anfangspunkt. Aber wir brauchen jetzt eine weitere Mobilisierungsstufe.« (Interview in Die Welt v. 16.9.05)
Entsprechend war nach der Wahl bei den Konzernchefs und in den Medien Frust verbreitet. In der Wahl-Sonderausgabe des Spiegel vom 20. September las sich das wie folgt: »Die Deutschen fürchten offensichtlich nichts mehr als die Stunde der Entscheidung. Nich...
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