Gedscho wieda weida
Mit Mozartkugeln in die Unabhängigkeit: Bis zum 23. Oktober wird in der Ausstellung »Verfreundete Nachbarn« in Bonn das deutsch-österreichische Verhältnis beleuchet
Florian NeunerEines der kuriosesten Dokumente aus der unmittelbaren Nachkriegszeit in Österreich ist eine Filmsatire mit dem Titel »1. April 2000«, in dem – unter Aufbietung sämtlicher Stars des boomenden Heimatfilms von Hans Moser bis Paul Hörbiger – ein Horrorszenario entwickelt wird: Ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende ist Österreich noch immer von den Alliierten »besetzt«. Der charmante, im Kaiserschloß Schönbrunn residierende Regierungschef aber probt nun endlich den Aufstand und schafft es auch, die Weltpräsidentin zu bezirzen und Österreichs Unabhängigkeit zu erstreiten.
Dieses Konzept der Charmeoffensive gibt es in Österreich schon seit Kriegsende, spätestens aber seit 1955. Damals wurde der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet; die vier Besatzungsmächte entließen Österreich mit der Auflage der »immerwährenden Neutralität« in die staatliche Eigenständigkeit und sprachen das Land von einer Mitschuld am Dritten Reich frei. Doch wie haben sich die Ös...
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