Der intellektuelle Unruhestifter
Wolfgang Pohrt war zwanzig Jahre der brillanteste Polemiker in Deutschland. Jetzt schweigt er, und das Elend geht weiter
Klaus BittermannWolfgang Pohrt ist von den Printmedien vollkommen unbemerkt sechzig geworden, obwohl er einmal zu ihren fleißigsten Autoren und zugleich innigsten Feinden gehörte. Aber auch für Pohrt selbst ist das kein Grund, ihm zu gratulieren, denn Jahresfeiern sind ihm gesellschaftlich genauso wie persönlich ein Greuel. Zumindest kann an dieser Stelle noch einmal daran erinnert werden, daß in Deutschland die Linke zwar auf der ganzen Linie versagt hat, aber dank Wolfgang Pohrt das Niveau der Kritik an ihr weit höher war, als sie es verdient hatte, ja man kann sogar sagen, daß ein realistisches Bild von ihr nur deshalb erhalten geblieben ist, weil Pohrt sich ihrer Macken, Fehler und Eigenarten angenommen hat.
Wo Pohrt erscheint, bleiben Proteste nicht aus. Ich kenne keinen zweiten Autor, der es in so kurzer Zeit geschafft hätte, alle, an die er sich wendet, gegen sich zu mobilisieren«, schrieb Henryk M. Broder im Spiegel 1982 in einer Rezension des Buchs »Endstation....
Artikel-Länge: 19755 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.