Verwanzt und ausgetrickst
Klaus Behling hat ein Buch über den Nachrichtendienst der NVA geschrieben
Franz-Karl HitzeEs ist der 29. Juni 1957: Der Briefumschlag auf seinem Schreibtisch kommt Generalmajor Karl Linke verdächtig vor. Er hat keine Post in seiner Wohnung im Bodenmaiserweg in Berlin-Karlshorst herumliegen lassen. Als er den Umschlag öffnet, fällt ein Westberliner Personalausweis heraus. Er trägt die Nummer 20043/54, Geburtsdatum und Geburtsort, 10. Janur 1900 in Reichenberg. Sogar ein Abdruck seines rechten Zeigefingers findet sich rechts unten. Nur Name und Adresse lauten anders. Hans Geyer, wohnhaft Zehlendorf, Am Vierling 23, Beruf: Kaufmann.
Linke, Chef der Militäraufklärung der DDR, liest den beiliegenden Brief. Dort wird ihm mitgeteilt, daß sich in seinem Schreibtischsessel eine Abhöranlage befindet, über die von einem westlichen Geheimdienst dienstliche und private Informationen gewonnen wurden. Außerdem seien auch Unterlagen entwendet worden. Linke wird geraten, sofort in die Westsektoren Berlins zu kommen.
Karl Linke reißt das Futter seines Se...
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