Interner Wolf
In der Terrorismusfalle: Lutz Hübners »Gotteskrieger« im Berliner Gorki-Studio
Stefan AmzollDas Ende ist ohne Schrecken. Gewaltbereite Araber verscheuchen die anwesenden achtzig Leute im Studio-Saal des Berliner Maxim Gorki Theaters von den Bänken. Der Gotteskrieger mischt sich unter sie und singt seine Arie, bevor er und mit ihm die Zivilistion tonlos in die Luft geht. Ein Bild, das dem der einstigen Terroraktionen im Moskauer Operettentheater nachgestellt ist.
Operette
Operette – auf jeden Fall. »Gotteskrieger« von Lutz Hüber in der Regie von Volker Hesse ist ganz Operette. So artistische wie zittrige Partien bot der Abend, schrillen Rock, Sirenengeheul, Tanz, Artistik. Selbstbespiegelung der Schauspieler. Hauptmangel der Operette: Die Szenen bleiben beziehungslos zu den ursächlichen Kräften, die Terror und Gegenterror ermöglichen. Die Bühne bringt darüber nicht mehr, als den Leuten ohnehin täglich angedreht wird: In den Dialogen gibt es blecherne Sentimentalitäten, Leerlauf, Geschwätz. Anmaßend, die Rituale darzustellen, von denen niema...
Artikel-Länge: 3355 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.