Neuauflage eines Skandal-Urteils
Landgericht Halle bestätigte Freispruch für Neonazi. Der hatte seinen Nachbarn wegen einer Beschwerde gegen Horst-Wessel-Lied erstochen
Wera RichterIn zweiter Instanz hat das Landgericht Halle am Montag einen ehemaligen Neonazi aus Halberstadt von dem Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung mit Todesfolge freigesprochen. Dem Opfer, dem damals 60jährigen Helmut Sackers, bescheinigte das Landgericht wie zum Hohn, daß er Zivilcourage gezeigt habe.
Helmut Sackers hatte am 29. April 2000 den Polizeinotruf in Halberstadt verständigt: »Bei uns im Haus werden Nazilieder gespielt, Horst-Wessel-Lied, ganz laut.« Die Polizeibeamten, die sich daraufhin zur Wohnung des damals 29jährigen Neonazis Andreas S. begaben, ermahnten diesen. Sackers hingegen drohte S. für den Wiederholungsfall mit einer Anzeige. Eine Stunde später war der Kaufmann aus Kleve tot. S. hatte nach Feststellung des Gerichts ein 17cm langes Messer aus seiner Wohnung geholt und damit ohne Vorwarnung viermal auf seinen Nachbarn eingestochen. Später behauptete er, aus Notwehr gehandelt zu haben, weil Sackers seinen Hund auf ihn gehetzt habe.
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