Seiner Majestät Südseebordelle
Zum Ausklang des »Kolonialjahres 2004«: Sexualkultur in ehemaligen deutschen Überseebesitzungen (3). Vom traditionellen Bai zum veritablen Inselpuff
Ortwin Passon (SCHLIPS)Ausführlicher als der Berliner Professor Thurnwald zur Kaiserzeit Melanesien, jedoch weniger stringent recherchierte Dr. Hermann Trimborn aus Bonn zu Sexualität in Mikronesien: Palau, Yap, Truk, Ponape und Nauru gehören zu den »wichtigsten« Inseln der Karolinen. Wesenstypisch war das nach Geschlechtern getrennte Leben in Klubhäusern (Kaldebekel) der sogenannten Junggesellenverbände und der Frauengenossenschaften. In ihren überwiegend matriarchilisch geprägten Gesellschaftsordnungen herrschte Entgeltlichkeit als Grundsatz: Geschlechtsreif gewordene Mädchen wurden »durch die Geldgier der Eltern zur erwerbsmäßigen Prostitution angehalten« und lieferten diesen stolz ihren so erworbenen Lohn ab.
Zahlen, bitte!
Als Mitglieder eines weiblichen Kaldebekels unternahmen sie »mit ihren Gefährtinnen« Wanderungen zum Besuch männlicher Kaldebekel anderer Dörfer und fanden, sofern sie dort gefielen, ständige Aufnahme, wofür sie ihren Vätern Geldentschädigungen zahlen...
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