Über die Unwürdigkeit
Früher wie heute: Nicht die Nazis, nur ihre Gegner haben in der BRD etwas zu befürchten. Das nennt man dann »Versammlungsstörung«
Rolf Gössner* Am Sonntag verlieh die Internationale Liga für Menschenrechte in Berlin den Verfolgten des Naziregimes und aktiven Antifaschisten Esther Bejarano(die heute übrigens 80 Jahre alt wird), Peter Gingold und Martin Löwenberg die Carl-von-Ossietzky-Medaille 2004. jW dokumentiert Auszüge der aus diesem Anlaß gehaltenen Rede des Präsidenten der Liga, Rolf Gössner.
Politische Verfolgung in Westdeutschland? So mögen sich manche Bundesbürger ungläubig fragen, das kann doch nicht wahr sein, schließlich war dafür die DDR zuständig. Doch stellen Sie sich vor, mehrere Frauen organisieren preiswerte Ferien für Kinder aus sozial benachteiligten Familien – und werden dafür mit je einem Jahr Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust bestraft, nur weil das Reiseziel die DDR war. Die Ferienvermittlung, so die Richter, sei »staatsgefährdende nachrichtendienstliche Tätigkeit« und politische »Wühlarbeit« in einer »kommunistischen Tarnorganisation«. Die Deutsche Bundesbahn hatte ...
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