»Kein politisches Buch«
Über seinen neuen Roman zum linksradikalen Aktivismus der 70er Jahre in der BRD. Ein Gespräch mit Gerhard Seyfried, Karikaturist und Schriftsteller
Markus MohrF: Im Klappentext heißt es, Sie wären durch Ihre populären Karikaturen »in den siebziger und achtziger Jahren zu einer Ikone der deutschen Linken« geworden. Was heißt das?
Keine Ahnung, das ist Verlagssprache. Die schreiben immer so’n Zeug.
F: Ist Ihnen das nicht peinlich?
Vor zehn oder 20 Jahren wär’ mir das peinlich gewesen, inzwischen nicht mehr.
F: Sehen Sie nicht das Problem, als Individuum aufgewertet und damit von jedem politischen Anspruch entkoppelt zu werden?
Ich hab’ 30 Jahre herumgesessen mit drei Euro Stundenlohn. Darauf hab’ ich in diesem Alter keine Lust mehr. Wenn ich die Chance habe, mir eine anständige Hose zu kaufen und meine Miete zu zahlen ... – ich bin Künstler und muß mich verkaufen. Die Frage ist, wie sehr. Ich hab’ mich immer aus dem Fernsehen ’rausgehalten; nie Werbung für Leute gemacht, die mir nicht paßten. Für die Rechten würde ich nie was machen. Insofern halte ich mich für integer, auch wenn ich Geld verdiene...
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