Anchovinist und Fiskuswerfer
Mein Leben unter den Irrsinnigen (39). Ein Tagebuch von Wiglaf Droste
Wiglaf DrosteEs ist mir in meinem bislang 43 Jahre dauernden Leben nicht gelungen, mich für das Wort Rente zu entflammen. Der Tag, an dem ein Nachbar mir völlig ungebeten erzählte, er habe sich seine Wohnung als »Einstieg in seine Altersversorgung« gekauft, war der letzte, an dem ich mit ihm so etwas ähnliches wie Konversation machte; ich möchte anders sterben als zu Tode gelangweilt. Vom sprichwörtlichen kleinen Sparer heißt es, daß er hinterher immer der Dumme sei – das ist nur die halbe Wahrheit, er ist es auch vorher schon. Mit der Bausparvertragsorte Mensch kann man mich jagen, danke schön. Wer Gespräche über günstige Kreditkonditionen führen will, möge die günstige Gelegenheit meiner Abwesenheit dazu nutzen und sich anderswo die Zinsfüße waschen.
Doch auch ich habe eine Kasse, in die ich einzahle – nicht für später oder die sogenannten schlechten Zeiten, sondern weil der Mensch nun einmal in irgendeine Kasse einzahlen muß – er ist so beschaffen, es ist ihm ein ...
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