Wer das eigene Ego nicht darüber definieren kann, für das Feuilleton einer Zeitung tätig zu sein oder in Havanna Musiker zu filmen, von denen man nicht weiß, ob ihre schlurfenden Fußbewegungen auf Parkinson oder ausgeprägtes Rhythmusgefühl hindeuten, setzt lebensbejahend auf serielle Musicalbesuche.

Wir sprechen mit der Freundin eines Freundes. Sie ist schön, das typische Maischberger-Phänomen: Ich (?) höre ihr zu, weil ich mit ihr schlafen will. Außerdem ist sie leitend verantwortlich für die Logistik eines norddeutschen Kaffeerösters. Ihre ganze Leidenschaft gilt, wie die vieler Angestellten, dem Musical: »Toll dieses Bühnenbild mit den vielen Kerzen beim ›Phantom der Oper‹. Es schauert einen richtig, wenn der Kronleuchter plötzlich von oben auf die Bühne rast. So schön gemacht! Und der König der Löwen erst: Bunt ist's. Die tollen Kostüme und die Musik von Elton John.« Musical ist Alchemie der Neuzeit: Hier wird das feinstoffliche Gut Kultur endlich f...