Größenwahn
Beispiel Sanofi-Aventis: Das Europa der Konzerne baut seine Macht mit aktiver »Industriepolitik« aus
Winfried WolfDie Fusion war breit gefeiert worden. Das »größte Pharmaunternehmen der Welt« und ein »multinationales Unternehmen mit gleichberechtigtem deutsch-französischen Management« sei entstanden. So lauteten im Dezember 1999 die Berichte über die Fusion zwischen dem deutschen Konzern Hoechst und dem französischen Unternehmen Rhone-Poulenc zu Aventis. Der Umsatz lag bei umgerechnet rund 21 Milliarden Euro, die Beschäftigtenzahl bei 95 000. Der neue Konzern wurde von dem Franzosen Jean-René Fourtou und dem Deutschen Jürgen Dormann geführt.
Nur vier Jahre später, Ende 2003, erfolgte die nächste Zäsur. Aventis lag inzwischen nur noch auf Platz sechs der weltgrößten Pharmaunternehmen. Die Beschäftigtenzahl war auf 75 000 gesunken, der Jahresumsatz auf 25 Milliarden Euro angestiegen. Das weniger als halb so große französische Unternehmen Sanofi-Synthélabo (7,4 Milliarden Euro Umsatz, 32 000 Beschäftigte) erklärte, Aventis per feindlicher Übernahme schlucken zu woll...
Artikel-Länge: 5365 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.