Irgendeine Parole
Was passiert hier noch mal? Giuseppe Verdis »Simon Boccanegra« an der Deutschen Oper Berlin
Maximilian SchäfferDie Schrankwand ist das Symptom der zeitgenössischen Oper. Mehr als Möblierung wäre fast schon Haltung. Mehr als Möblierung wäre fast schon nachgedacht. So steht sie halt wieder da, die Schrankwand mit ihren kahlen Buchrücken, am 29. Januar 2023 um 18.00 Uhr in der Deutschen Oper Berlin. Nach der Schrankwand dreht sich das Bühnengestell zur IKEA-Landschaft mit Apple-Computer. Zwischen dem Drehen werden schlecht nachgestellte Boulevardtitelblätter als Powerpoint-Präsentation gezeigt, und es gibt eine Lichtleiste, die von rechts nach links zwei mal durchläuft, wenn die Akte vorbei sind. Jetzt ist der Akt wieder vorbei: Blink-blink. Einen Flachbildfernseher gibt es auch auf der Bühne. Er ist neben die Schrankwand geschraubt worden.
Wieder diese Schrankwand
Mehrere Fernsehmöbel, so nannte man sie vor dem Internet, stehen vor dem Fernseher. Sessel in tausendster Inkarnation eines Designklassikers. Sänger tragen Kostüme aus der Jetztzeit, versetzt mit kleinen h...
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