Alterswild
Iggy Pop mit wütendem Spätwerk »Every Loser«
Eileen Heerdegen»I’m a wild one« – 1986 war das »Real Wild Child« Iggy Pop bei seinem Comeback auch schon 39 und damit Kandidat für die städtischen Freizeiteinrichtungen »für Senioren ab 40«. Mittlerweile gehört er zu denen, die man verlogen als vulnerabel, deftig als Tattergreise bezeichnet. In meiner Kindheit haben Männer seines Alters kurz ihre karierten Hütchen gelüftet, wenn sie einer Dame begegneten. Herr Pop, der eigentlich ein Mr. Osterberg ist, hat nichts zum Lüften, nicht mal ein Hemd.
Der nach dem Ötzi wohl berühmteste lederne Oberkörper mit all seinen Falten kann als selbstbewusster Mittelfinger gegen Jugendwahn verstanden werden; Iggy Pop ist auch mit fast 76 Jahren und aktuell 18 Soloalben keineswegs altersmild. Im Gegenteil – nach seinem 2019er Album »Free«, seinerzeit voreilig als melancholisches Abschiedswerk missverstanden, haut er schon beim Opener »Frenzy« so auf die Kacke, als säßen wir noch bei einer der Bands des Into-the-Future-Festivals in der Ha...
Artikel-Länge: 3580 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.