Ein guter Sohn
Vor 80 Jahren wurde das NSDAP-Mitglied Herbert Gollnow als Widerstandskämpfer in Berlin von den Nazis zum Tode verurteilt. Eine Spurensuche
Cristina FischerDie von der Gestapo als »Rote Kapelle« bezeichneten Widerstandsgruppen sind recht gut erforscht. Es gibt mehrere Publikationen auch zu ihren Führungspersönlichkeiten, zu Harro und Libertas Schulze-Boysen sowie zu den Harnacks, insbesondere zu Mildred Harnack. Fast überall in der Literatur aber kommt Herbert Gollnow als Randfigur vor, die Informationen über ihn sind spärlich. In der prominenten Gruppe der im Dezember 1942 verurteilten »Rote-Kapelle«-Kämpfer, die in der DDR als Helden des Widerstands gefeiert und in der Bundesrepublik als »Agenten Moskaus« abgestempelt wurden, ist er so etwas wie der große Unbekannte.
»In den Akten von Gestapo und CIA und in Büchern, die nach dem Krieg verfasst wurden«, resümiert die Harnack-Biographin Shareen Blair Brysac, »taucht er als angeblicher Liebhaber von Mildred Harnack auf, dabei wird er entweder als naiver Jüngling oder als verblendeter Tölpel geschildert«.¹ Rebecca Donner hat ein Kapitel ihrer in diesem Jahr er...
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