Trauer um einen Lebenden
Düstere Pflegeheime und sanfte Pusseligkeit: Mia Hansen-Løves achter Spielfilm »An einem schönen Morgen«
Holger RömersSandra (Léa Seydoux) ist fast ununterbrochen in Bewegung: zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Auto. Gleich zu Beginn von »An einem schönen Morgen« sieht man sie zur Wohnung ihres Vaters Georg (Pascal Greggory) gehen, der krankheitsbedingt erblindet und zunehmend dement ist. Dann holt sie Tochter Linn (Camille Leban Martins) von der Schule ab, wobei sie einem alten Bekannten, Clément (Melvil Poupaud), über den Weg läuft. Dass die alleinerziehende Mutter bald eine Romanze mit dem verheirateten Mann beginnt, ist wiederum das Ergebnis einer Stippvisite, die sie dem Labor des Kosmochemikers abstattet. Ihr Beruf führt die Dolmetscherin derweil kurz aus Paris hinaus. Und schließlich muss sie Pflegeheime abklappern, um für Georg eines zu finden, das akzeptabel und bezahlbar ist.
Diese Streifzüge durch den öffentlichen Raum ergeben eine subtile Kontrastfolie zum Weltverlust des einstigen Philosophieprofessors. Wir lernen ihn als schüchterne Stimme h...
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