Aktienrente groß gedacht
Finanzminister Lindner will mit dreistelligem Milliardenbetrag an der Börse zocken, um Alterssicherung zu finanzieren
Sebastian EdingerIn der Krise taugt die neoliberale Kürzungsdoktrin nicht, und im gegenwärtigen Kapitalismus ist Dauerkrise. Keine leichten Zeiten für einen FDP-Finanzminister. Doch Christian Lindner hält Inflation und Wirtschaftsschrumpfung zum Trotz unerschütterlich an der Schuldenbremse fest – und eröffnet nebenbei einen Schattenhaushalt nach dem anderen, um der Realität Tribut zu zollen. Mit der Aktienrente hatte er allerdings ein Staatsschuldenprojekt in den Koalitionsvertrag verhandelt, mit dem er der eigenen Klientel gefallen kann. Das wird nun ausgespielt.
Den Einstieg der Rentenversicherung »in eine teilweise Kapitaldeckung« hatte Lindners Partei SPD und Grünen abgetrotzt. Die Idee: Der Staat steckt weiterhin keine Steuergelder direkt in die Rentenkassen, dafür aber in einen Fonds und geht damit an den Finanzmärkten zocken. Wenn es gut läuft, sollen mit den Spekulationsgewinnen Löcher im Rentensystem gestopft und so Beitragserhöhungen vermieden werden. Und wenn e...
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