Drei Wochen lang gratis gedruckte junge Welt lesen: Das Probeabo endet automatisch, muss nicht abbestellt werden.
Ekelstories vor dem Kadi
Im Cum-Ex-Prozess distanziert sich ein enger Freund des Angeklagten von dem Steuerbetrug, doch ein Papier verrät ihn
Claus-Jürgen Göpfert, WiesbadenNebelschwaden kriechen über die feucht-kalten Wiesen von Biebrich. Nur langsam schälen sich aus dem Grau die Konturen der Außenstelle des Landgerichts Wiesbaden heraus. In dem schmucklosen Provisorium, von NATO-Stacheldraht eingehegt, setzt Hanno Berger gerade wieder zu einer Suada an. Immer mehr wirken diese ausufernden Reden des Angeklagten, als referiere der 72jährige für sich selbst sein Leben. »Ich bin als Anwalt nur der Interessenvertreter meines Mandanten«, sagt er also und fügt hinzu: »Ich muss alle legalen Möglichkeiten ausnutzen!« Und dann entdeckt der Wirtschaftsjurist eine neue Kategorie: »Über die Moral denke ich heute etwas anders.«
Von moralischen Ansprüchen und schnöder Wirklichkeit handelt dieser Prozesstag. Seit Sommer muss sich der früher so Erfolgsverwöhnte in Wiesbaden vor Gericht verantworten. Die hessische Generalstaatsanwaltschaft hält ihn für den Erfinder des Cum-Ex-Systems, eines Geflechts von Steuertricks, das dem Staat über die...
Artikel-Länge: 4363 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.