»Das fetteste Stück«
Das Land den Russen entreißen und seiner Reichtümer berauben. Die deutsche Ukraine-Politik und die Kriegsziele im Osten (Teil II und Schluss)
Reiner ZilkenatAls am 3. März 1918 der Frieden von Brest-Litowsk, »ein Diktatfriede, der karthagische Züge aufwies«¹, zwischen der bolschewistischen Regierung und den Mittelmächten geschlossen wurde, musste die junge Sowjetmacht, um für das vom Krieg schwer heimgesuchte Land eine Atempause herbeizuführen, in Gebietsabtretungen zugunsten der Mittelmächte einwilligen.² Russland verlor eine Million Quadratkilometer Boden, eine Bevölkerung von 50 Millionen Menschen, neunzig Prozent aller russischen Kohlengruben, die Hälfte aller Eisen- und Stahlwerke, außerdem ein Drittel des gesamten Eisenbahnnetzes. Manfred Nebelin schreibt völlig zu Recht, dass Russland jetzt »auf die Grenzen vor der Zeit Peters des Großen zurückgeworfen« worden sei. »Aus der Anfang des 18. Jahrhunderts entstandenen Großmacht« – so schien es zumindest – »war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein deutscher Vasallenstaat geworden«.³
»Deutsches Wirtschaftsgebiet«
Dabei wurde auch die Ukraine, die als selbständ...
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