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Zünftiges Pogrom
Als der österreichische Bundeskanzler um sein Leben fürchten musste – vor 50 Jahren kam es in Kärnten zum sogenannten Ortstafelsturm
Erwin RiessKärnten am 28. Oktober 1972: Empörte Demonstranten des Kärntner Heimatdienstes, der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und des Abwehrkämpferbunds rütteln vor der Arbeiterkammer in der Klagenfurter Bahnhofsstraße an einem vollbesetzten Regierungsauto, in dem Bundeskanzler Bruno Kreisky und der Kärntner Landeshauptmann Hans Sima (beide SPÖ) sitzen. Der Versuch, das Auto auf den Kopf zu stellen, scheitert. »Für die beiden Politiker war das lebensbedrohlich«, beschrieb der Historiker und damalige Leiter des Landespressedienstes Hellwig Valentin die Geschehnisse. »Komm raus, du Saujud, wir schneiden dir die Gurgel ab!« skandiert der rechtsradikale Mob. Die Polizei steht neben der Szene und schaut tatenlos zu. Einige Beamte lachen fröhlich. Als die Polizei sich dann doch zum einem Eingreifen bequemt, werden sechs Polizisten verletzt. Von den Teilnehmern des versuchten Pogroms wird seltsamerweise niemand in Mitleidenschaft gezogen, auch wird niemand festgen...
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