Die internationale Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenzen« hat am Donnerstag ein medizinisches Team zum niederländischen Asylzentrum in Ter Apel geschickt. Die Organisation spricht von Verhältnissen wie in dem berüchtigten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos. Es ist das erste Mal, dass die NGO in den Niederlanden humanitär eingreift. Im Moment übernachten zirka 700 Menschen vor dem Asylzentrum unter freiem Himmel – mehr als jemals zuvor.

»Wir hätten niemals gedacht, dass wir das in den Niederlanden tun müssen«, sagte Judith Sargentini, die stellvertretende Direktorin der NGO, am Donnerstag gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender NPO 1. Viele Asylsuchende hätten eine anstrengende Flucht hinter sich, hätten dabei Verletzungen erlitten und sexualisierte Gewalt erfahren. Die Mängelliste von »Ärzte ohne Grenzen« ist lang: Unter den Asylsuchenden, die aus Platzmangel vor dem Tor des Zentrums bleiben müssen, befinden sich Schwangere, Kinder und Menschen mit chr...