Nichts blieb außer der Hölle
Der britische Journalist Charlie Nash beleuchtet in seinem kuriosen Büchlein »Ghaddafi, Existentialist« Leben und Werk des libyschen Revolutionsführers, Despoten, Außenseiters und Visionärs aus philosophischer Sicht
Sabine MatthesAm 1. September 1969 brachte Muammar Al-Ghaddafi (19.6.1942–20.10.2011) den Libyern in einer unblutigen Revolution die Freiheit. Er wurde zum Fürsprecher der Unterdrückten – half Palästinensern, Kurden, Sahrauis, Kashmir, IRA und ANC. Nelson Mandela nannte ihn seinen »Waffenbruder im Kampf für Frieden und Menschenrechte« und einen Enkelsohn »Gaddafi«. Ronald Reagan – der US-amerikanische Rivale in Sachen Freiheitskampf – nannte ihn den »Mad Dog of the Middle East«. Susan Sontag hätte den stolzen Beduinen und Exzentriker vielleicht als (pop-)kulturelles Phänomen unter »Camp« eingeordnet. Ghaddafi veröffentlichte basisdemokratische Theorien, kritisierte Schulpflicht und westliche Demokratie als Diktatur der Mehrheit. Er ersann surrealistische Kurzgeschichten und zur Lösung des Nahostkonflikts einen gemeinsamen Staat namens »Isratine«. Die Einführung seiner neuen islamischen Zeitrechnung, die mit Mohammeds Geburt 40 Jahre früher begann, war Avantgarde und P...
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