Koalition der Asozialen
Das Umverteilungskarussell dreht sich auch 2004: Trotz Steuersenkungen haben die meisten Menschen weniger Geld in der Tasche
Sahra WagenknechtWie war das noch? Einen deutlichen Aufschwung des privaten Konsums hatte Gerhard Schröder vollmundig mit Blick auf jene Reform der Einkommenssteuern versprochen, die zum 1. Januar 2004 in Kraft getreten ist. Allerdings in leicht abgespeckter Form, da ausgerechnet die CDU dem Kanzler mit der Forderung in die Parade gefahren war, Steuergeschenke nur in dem Umfang zu verteilen, wie sie durch entsprechende Kürzungen an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden können. Bei allem Enthusiasmus für soziale Raubzüge, der unstrittig auch in SPD und Grünen lebt: Den sozial Lobbylosen 21 Milliarden Euro – das ursprüngliche Volumen des Steuersenkungspakets – zu stehlen, ist nicht einfach, denn soviel muß man bei ihnen erst mal finden. Die vollständige Abschaffung aller Formen der Sozialhilfe hätte etwa diesen Betrag erbracht, aber so weit wollte man fürs erste wohl doch nicht gehen. Also müssen Deutschlands Großverdiener auf einen Steuersatz von 42 Prozent jetzt noch...
Artikel-Länge: 6325 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.