VW auf der Anklagebank
Brasilianische Tochter des Autobauers muss sich für »sklavenähnliche« Verhältnisse verantworten
Norbert Suchanek, Rio de JaneiroDer Einstieg des Volkswagen-Konzerns in die Rinderzucht in Amazonien während der brasilianischen Militärdiktatur war von Anfang an ein Skandal. 2.200 Kilometer vom Firmensitz in São Paulo entfernt hatte das Tochterunternehmen des deutschen Autobauers, VW do Brasil, 1973 spottbillig 139.392 Hektar Land im südlichen Amazonasgebiet aufgekauft und kassierte dafür auch noch satte Subventionen in Höhe von umgerechnet mehreren Millionen Euro von der Militärregierung. Um Platz für 110.000 Rinder zu schaffen, startete der Konzern in der Folge ein »Kettensägenmassaker«, das seinesgleichen suchte. Bis Mitte 1981 vernichtete VW do Brasil rund 33.000 Hektar Urwald.
Nun sitzt Volkswagen wegen seiner ehemaligen Rinderfarm »Companhia Vale do Rio Cristalino« auf der Anklagebank. Der Konzern habe in den 1970er und 1980er Jahren Hunderte von Angestellten unter »sklavenähnlichen« Verhältnissen schuften lassen, so die Vorwürfe der brasilianischen Staatsanwaltschaft. Zudem soll...
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