Unter der grässlichen Sonne des Kaisers
Von Phantasie, Sozialismus und Gletscherglanz. Vor 160 Jahren wurde der Dichter Franz Held geboren
Ronald WeberIn Franz Helds Novelle »Fata Morgana« tötet sich ein junger Mann selbst, als er merkt, dass seine Vorstellungen von Liebe und Glück nur ein Schein sind. Er landet in der Pariser Morgue, dem Leichenschauhaus. Damit aber ist die Geschichte nicht zu Ende, denn er lebt weiter. Im Anschluss an seinen Tod wird er ein berühmter, in ganz Paris bekannter Architekt. Als er schließlich wirklich stirbt, wird er auf dem Prominentenfriedhof Passy beerdigt. Aber was hat er erreicht? »Liegt es sich dort besser als in der Morgue?«
Die Literaturgeschichte ist die Morgue der toten Dichter, und die Zahl derer, die später wieder zum Leben erweckt werden, ist klein. Franz Held ist sehr gründlich in ihr versunken. Während man von seinen naturalistischen Zeitgenossen wie Max Halbe oder Arno Holz zumindest noch die Namen kennt, ist der am 30. Mai 1862 in Düsseldorf als Franz Herzfeld in einer jüdischen Familie geborene und am 4. Februar 1908 in Rankweil (Vorarlberg) verstorbene Sc...
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