Die dunkle Passage
Facetten der Flucht: Florence Miailhes Animationsfilm »Die Odyssee«
Felix BartelsWas den Fluchtfilm vom Roadmovie trennt? Eine Welt. Von A nach B zu kommen macht ja noch keine Handlung. Flucht reiht nicht wahllos Einzelheiten aneinander, sie hat Sinn und Struktur. Weshalb der Fluchtfilm, anders als das Roadmovie, öfter mal gelingt. Lassen wir das revisionistische Blech beiseite. Den erinnerungspolitischen Fetzen »Der Feind im Innern« (2006) etwa oder den Nazischinken »Heimkehr« (1941), wo Paula Wessely mit kernseifiger Stimme die Landnahme Osteuropas durch die Naziwehrmacht termingerecht rechtfertigt.
Ich meine vielmehr Stücke wie Charlie Chaplins »The Immigrant« (1917), der das Thema heiter packt, als Handlung um Menschen, die ihr Glück suchen. Oder Aki Kaurismäkis »Die andere Seite der Hoffnung« (2017), in dem die eigentliche Flucht überhaupt erst in Europa, am Ziel der Flucht, beginnt. Der »Zug des Lebens« (1998) führt den Zuschauer eine Handlung lang an der Nase herum, bis er mit der letzten Einstellung die Wirklichkeit in die Grot...
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