Im Griff des Kapitals
Zahl investorengeführter Arztpraxen steigt rasant. Mehr teure Zusatzleistungen. Höhere Honorare. Gesundheitsministerium sieht keinen Handlungsbedarf
Sebastian EdingerDie Unterordnung des Gesundheitssystems unter das Primat der gnadenlosen Profitmaximierung schreitet hierzulande immer schneller voran. Das bestätigt eine aktuelle Analyse, die das Berliner IGES-Institut im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) ausgearbeitet hat. Demnach hat sich die Anzahl der Arztpraxen in Händen von Private-Equity-Fonds in den Jahren 2018/19 im KVB-Bezirk um 72 Prozent erhöht. Mit dramatischen Folgen für die Patienten.
Als wichtigstes Einfallstor dienen dem Finanzkapital offenbar die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die infolge der Gesundheitsreform 2003 stark an Bedeutung gewonnen haben. Im Bereich Augenheilkunde machten MVZ Ende 2019 bereits 28,4 Prozent der Versorgungsstandorte aus. Es folgen Orthopädie und Chirurgie mit 21,6 Prozent sowie Internisten des fachärztlichen Versorgungsbereichs mit 20,2 Prozent. Insgesamt befanden sich bereits im vierten Quartal 2019 zehn Prozent der bayerischen MVZ im Eigentum von...
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