Von smarter Hand
Rückschritt der Produktivkräfte: Soziologe erläutert Auswirkungen zunehmend digital gesteuerter Produktion
Simon Zamora Martin»Dequalifizierung von Arbeit ist seit Beginn des Kapitalismus eine der zentralen Rationalisierungsstrategien«, stellte der Arbeitssoziologe Simon Schaupp von der Universität Basel am Sonnabend abend im Café Wostok in Berlin-Lichtenberg mit Verweis auf die Einführung der Fließbandarbeit fest: »Unqualifizierte Arbeit ist billiger.« Bei der Veranstaltung der »Aktion Arbeitsunrecht« stellte der Soziologe in seinem Vortrag »Wenn dein Boss ein Algorithmus ist« Ergebnisse seiner vierjährigen Forschungs- und Doktorarbeit »Technopolitik von unten. Algorithmische Arbeitssteuerung und kybernetische Proletarisierung« vor. Die Digitalisierung führe zu einem Rückschritt der Produktivkräfte, meint der Arbeitsforscher darin. Sie führe nicht zur Reduzierung nötiger Arbeitskraft in der Produktion, sondern vielmehr zu einer Einbindung billiger Hilfsarbeiter: »Menschliche Roboter sind billiger als Maschinen.«
Die Digitalisierung werde für weitere Dequalifizierung und Flexibil...
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