»Das ist im Grunde ein Justizskandal«
In Cottbus besteht seit 2015 de facto Straffreiheit für rechte Schläger. Ein Gespräch mit Martin Vesely
Marc BebenrothInfolge einer Razzia gegen Neonazis im April 2019 in Südbrandenburg wurde gegen die »Kampfgemeinschaft Cottbus« wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Das Verfahren wurde eingestellt, wie die Staatsanwaltschaft vergangene Woche bestätigte. Um wen handelt es sich bei der Gruppierung?
Das ist der Kern der organisierten Neonaziszene der Region, gewaltbereite Leute auch mit Bezügen ins Rockermilieu, zur organisierten Kriminalität. Die Szene ist sehr breit aufgestellt: Teile der aktiven Fanszene des FC Energie Cottbus, Produzenten rechter Kleidermarken, organisierter Kampfsport, Sicherheitsfirmen. Sie konnte sich über Jahre hinweg leider sehr gut entwickeln.
Man habe »alles in die Waagschale« geworfen, wie ein Sprecher sagte. Es habe dennoch nicht für den Nachweis gereicht, dass es sich um eine kriminelle Vereinigung nach Strafgesetzbuch handelt. Wie erklären Sie sich das?
Ohne die Akten zu kennen, kann ich das nicht abschließend bewerten. In der...
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