Sie leben in der sogenannten Volksrepublik Lugansk im Donbass. Nun ist der Konflikt dort militärisch eskaliert, ein Teil der Bevölkerung wurde nach Russland evakuiert. Wie haben Sie das erlebt?

Am Freitag morgen gingen meine beiden Kinder zur Schule, meine Frau und ich zur Arbeit. Um die Mittagszeit hörten wir dann Artilleriebeschuss, und die Situation spitzte sich zu. Wir haben es anfangs nicht ernst genommen, weil wir so was schon erlebt hatten. In den Nachrichten sahen wir dann den Appell unseres Regierungschefs, Leonid Pasetschnik, an die Bewohner zur Gefährlichkeit der Lage, und uns wurde klar, dass wir alle an einen sicheren Ort gehen mussten. Wir packten unsere Taschen und Dokumente und fuhren zum Kontrollpunkt »Iswarino« an der Grenze zu Russland.

Ich wollte mit meiner Familie weggehen, doch Männer zwischen 18 und 55 Jahren, die nicht in Russland registriert sind, dürfen nicht ausreisen. Sie gingen also, und ich blieb zurück. Es war sehr traurig, ...