Faschistischer Vorläufer
Seine Hetze weckte Mordlust und Mordbereitschaft. Im Januar 1919 gründete sich der antisemitische Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund. Viele seiner Mitglieder fanden bald den Weg in die NSDAP
Manfred WeißbeckerMitte Februar des Jahres 1919, als in Weimar die Nationalversammlung tagte und mit der Erarbeitung einer Verfassung für die neue Deutsche Republik begann, trafen sich im fränkischen Bamberg führende Vertreter des extrem radikalen, aber sehr einflussreichen Alldeutschen Verbandes (ADV). Dieser hatte seit 1891 stets auf der rechtesten Seite der deutschen Gesellschaft gestanden und war ebenso lautstark wie energisch mit der Forderung hervorgetreten, Deutschland müsse »heraus aus der bloßen Großmachtstellung in eine Weltmachtstellung«. Im Reich strebte er eine Diktatur völkisch-rassistischer Prägung an. Nach außen verfolgte er umfassende großdeutsche, kolonialpolitische und auf Gewinnung von »Lebensraum« vor allem in Osteuropa gerichtete Pläne. Die weitreichenden programmatischen Ziele des ADV schienen am deutlichsten auf in dem 1912 veröffentlichten Buch »Wenn ich der Kaiser wär’«, verfasst von seinem Vorsitzenden Heinrich Claß unter dem Pseudonym Daniel Fry...
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