Prozeß gegen Todesfastende in Istanbul: Rechtsstaatliche Prinzipien ausgehebelt?
Paula Müßig ist Unterstützerin der Angehörigenorganisation für türkische Inhaftierte TAYAD
Matthias PfeifferF: Sie sind vergangene Woche mit einer Prozeßbeobachtergruppe nach Istanbul gereist. Was genau war Ihr Ziel?
Uns ging es darum, im sogenannten Armutlu-Prozeß den gegenwärtigen Stand zu erfassen und Informationen nachzugehen, nach denen die Verteidigung behindert und Gewalt gegen die Angeklagte wie deren Unterstützer ausgeübt werde. Der Prozeß behandelt die Vorgänge im Istanbuler Armenstadtteil Armutlu im Jahr 2001. Am 20. November stürmte die Polizei ein Haus, weil ein Teil der Bewohner sich am Todesfasten gegen die Einführung der Isolationsgefängnisse in der Türkei beteiligte. Vier Menschen kamen bei der Polizeiaktion ums Leben. Insgesamt 28 Menschen, Fastende und deren Freunde, wurden verhaftet. Im aktuellen Verfahren wird allen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. 19 der Angeklagten sitzen bis heute im Gefängnis.
F: Welches Bild konnten Sie sich vom Prozeß ma...
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