Verehrt und verachtet
Ein Jahr nach dem Tod von Diego Maradona: Neben den Spielkünsten gehört sein Einsatz für eine bolivarische Alternative zum Erbe des Jahrhundertfußballers
Glenn Jäger»Heute wollen uns diese Faschisten demütigen. Sie wollen uns auf den Knien sehen, in unserem Haus, wir lassen sie nicht, wir kämpfen um jeden Ball«, heizt Diego vor einem Spiel seines SSC Neapel gegen Lazio Rom die Stimmung an. Vor rund zwei Wochen schlug die Szene aus der aktuellen zehnteiligen Serie »Maradona – Leben wie im Traum« hohe Wellen. Lazio zürnte, man wolle »die Öffentlichkeit die Qualität der Maradona-Reihe von Amazon Prime beurteilen« lassen. »Die wenigen Sekunden«, die der Verein kenne, seien »lächerlich«, man habe Maradona »auf völlig willkürliche und unwahrscheinliche Weise Worte zugeschrieben«, die er »nie ausgesprochen« habe. (mopo.de, 10.11.2021) Den Machern der Serie muss man lassen: Sie ist kurzweilig und fängt zeitpolitische Hintergründe ein. Das zeigt schon die erste Folge, in der ein jugendlicher Diego in eine Militärkontrolle gerät und Leute wie er aus den Wellblechhütten als »dreckige Peronisten« bezeichnet werden. Der Volte geg...
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