Die unglückliche Königin
Archetypen, wohin man schaut: Liesl Tommy hat das Leben der großen Soulsängerin Aretha Franklin verfilmt
Peer SchmittFamilienangelegenheiten. Unvermeidliche Konstellationen. Blut ist dicker als Wasser, und jede Familie ist auf ihre eigene Art und Weise unglücklich. Aus dem Unglück hat auch der Blues seine Knochen geschnitzt und sie dann auf den Markt geworfen.
Familienangelegenheiten haben im Leben von Aretha Franklin wahrlich keine unbedeutende Rolle gespielt, schon weil ihre Familie prominenter war als andere, eine der prominentesten Predigerfamilien des Landes. Die halbe (afroamerikanische) Welt war regelmäßig zu Gast im Haus von Aretha Franklins Vater Reverend Clarence LaVaughn, genannt C. L. Franklin. Dessen Predigten verkauften sich auf Schallplatte wie geschnitten Brot, »the million dollar voice« nannte man ihn. Er wurde nicht nur eine Berühmtheit weit über die New Bethel Baptist Church hinaus, er war auch alles andere als ein Kind von Traurigkeit, schmiss gern Partys im eigenen Haus.
»In einem Zimmer lief das Radio, in einem anderen der Plattenspieler, im Wohnzi...
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