Das Geschäft mit dem Elend
Auf dem »grauen Wohnungsmarkt« schlagen Vermieter hohe Profite aus der Not der Ärmsten: Ein aktueller Fall aus Niedersachsen
Ralf WurzbacherFür ein Dach über dem Kopf nehmen Obdachlose mitunter viel in Kauf: eine kümmerlich kleine Bleibe, Schmutz, Schimmel, Erniedrigung. Hauptsache, weg von der Straße. Franz F. aus Hannover hat aus der Not der Betroffenen ein Geschäftsmodell gemacht. Er vermietet marode Wohnungen an Menschen am Rande der Gesellschaft und kassiert dafür weit über Wert ab – nicht von ihnen, sondern vom Sozialamt. Indem er in einer Schrottimmobilie viele Bedürftige unterbringt, kommen stattliche Erträge heraus. Überdies zwingt er die Mieter zu unbezahlten Arbeitsdiensten und droht bei Weigerung mit Rauswurf. Geschildert war all das in einer bedrückenden Reportage der Tageszeitung (Taz) vom vergangenen Dienstag. Und F. ist längst nicht der einzige, der so verfährt.
Das Betätigungsfeld der üblen Abzocker ist der sogenannte graue Wohnungsmarkt. Darunter versteht man Mietverhältnisse von Menschen, die auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt ohne Chance sind, zum Beispiel solche mit Drogenp...
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