Habsburgs letzter Versuch
Vor 100 Jahren scheiterte die erneute Besteigung des ungarischen Throns durch den österreichischen Exkaiser
Christian StappenbeckDie Verlockung war groß für den Exkaiser von Österreich, der in seiner Heimat nach Abschaffung aller Adelsprivilegien nur noch Karl Habsburg hieß (den seine Anhänger im Exil aber weiterhin »Seine Majestät« titulierten). Er dünkte sich immer noch Herrscher von Gottes Gnaden, nur durch nichtsnutzige Demokraten zeitweilig verhindert. Mit Wohlwollen hatte er aus Budapest vernommen, dass sich nach einem glücklosen Republikintermezzo sein treues ungarisches Volk – vielmehr dessen rechtsextreme Parlamentsmehrheit – eine neue Verfassung gegeben und sich wieder zum Königreich erklärt hatte. Vorläufig noch eine Monarchie mit leerem Thron.
Ärgerlich nur, dass er, der ja bis zum Kriegsende 1918 die ungarische Stephanskrone trug, noch immer nicht den erwarteten Anruf seines früheren Flottenchefs, des Admirals Miklos Horthy, erhalten hatte, der jetzt als Reichsverweser im königlichen Burgpalast von Buda residierte. Dabei wusste der Admiral spätestens seit Mai 1920, dass...
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