Für alle reicht es nicht
Vom Imperialismus zur Phantasie: Daniel Dumonts Stück »Die Unendlichen« im Berliner Theater unterm Dach
Kai KöhlerDas Untier scheint nützlich: Aus seinen Exkrementen lässt sich ein Stoff gewinnen, der alle Krankheiten besiegt und ewiges Leben zu garantieren scheint. Freilich muss, wer scheißt, zuvor gefressen haben. Und das Untier macht seiner Bezeichnung dadurch Ehre, dass es immer mehr Futter verlangt. Das glücklichste Land droht unglücklich zu werden. Zudem breitet sich doch eine Krankheit aus, gegen die das Wunderserum wirkungslos ist: eine hochansteckende Depression, die massenhaft zu Suiziden führt.
Daniel Dumonts Stück »Die Unendlichen« beginnt als Politparabel. Der Präsident des Landes (Alexander Kuchar) beklagt salbungsvoll das menschliche Leid und beschuldigt ein fremdes Land, die Seuche in die Welt gesetzt zu haben. Er wirbt für die Zustimmung zu einer humanitären Intervention, um die Bewohner des fremden Landes von ihrer Diktatur zu befreien. Seine Tochter Dori (Alexandra Maria Johannknecht), schon in Kampfuniform, spricht aus, was hinter den wohlbekannte...
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